Abschied vom Bus

Nehmt Abschied Brüder, ungewiss ist alle Wiederkehr. Angelehnt an die Ballade „old long syne“ aus dem Jahr 1711 verabschieden wir uns von unserem blauen Bus. „For auld lang syne, my jo, for auld lang syne, we’ll tak’ a cup o’ kindness yet, for auld lang syne.“ Übersetzt bedeutet das in etwa: „Der alten Zeiten wegen, mein Lieber, der alten Zeiten wegen, lass uns zueinander recht freundlich sein, der alten Zeiten wegen.“ Was haben wir alle mit ihm erlebt, wir Schwestern und Brüder der Dekanatsjugend. 2009 wurde der Renault Master L2H2 gebaut und auf die Dekanatsjugend Hersbruck zugelassen. „Mehrzweckfahrzeug“ steht im Fahrzeugbrief mit der Erstzulassung vom 26.02.2009. Oh ja, das warst du, lieber Bus, ein echtes Mehrzweckfahrzeug. Du hast Generationen von Jugendlichen und Kindern immer sicher an ihr Ziel gebracht: Zu Freizeiten, Seminaren und Veranstaltungen. Du hast wahrscheinlich mehr von der Welt gesehen als mancher von uns. Kroatien, Italien, Dänemark, Schweden und Spanien. Tolle Autobahnen und Feldwege. Oft im gemütlichen Tempo und manchmal zu schnell. Die Polizei in der Schweiz hat dich angehalten, die Grenzer in Slowenien haben die „kleinen Mexikaner“ im Kofferraum nicht gefunden. Der Laternenmast auf dem Campingplatz in Italien steht wegen dir jetzt auf „Halbmast“. Fähige Mitarbeitende haben deine Kupplung per Hand betätigt, als du mal schlapp gemacht hast. Ein slowenischer Audi hat dich an der Seite geküsst und dessen Besitzer hat dann in Kroatien mit einem von uns versucht, einen slowenischen Unfallbogen auszufüllen. Du warst auf Festivals, die gar nicht in unserem Jahresprogramm zu finden waren. Einmal haben so viele Leute in dir geschlafen, dass dein Ausleiher gar keinen Platz mehr hatte. Du hast nicht nur Menschen, sondern auch viel Material transportiert. Umzugskartons und Weihnachtsbäume, graue Euroboxen und Boxen mit Erfrischungsgetränken. Du warst dabei, als ein „Affe unsere Bananenkiste“ geklaut hat. Dem Winter hast du getrotzt, wenn deine Heizung den Fahrer und Beifahrer erwärmt hat, aber der Rest hinten hat gefroren. Drei Windschutzscheiben hast du verbraucht, wenig Diesel, aber am Ende viel von unseren Rücklagen. Wir haben dich auch nicht immer so gut gepflegt, wie du es verdient hättest. Aber am Ende verneigen wir uns dennoch vor dir. Du hast uns immer ans Ziel gebracht und jetzt darfst du in den Ruhestand. Du wirst zum Campingmobil ausgebaut und ich bin mir sicher: Wir sehnen uns auf einem schönen Campingplatz wieder und trinken dann zusammen auf die alten Zeiten, du Öl und ich ein Erfrischungsgetränk. Mach et joot, wie der Reinländer sagt, wir FC-Fans halten schließlich zusammen. Und ein Nachfolger ist auch schon in Sicht. Natürlich wieder ein L2H2.